Südwestlich von der Stadt auf einer Höhe oberhalb des linken Ufers des Flusses Nežárka, einst in einem Teil des Herrengartens, der als Übungsplatz des Sportvereins Sokol diente, wurde um 1400 ein jüdischer Friedhof errichtet. Im 16. Jahrhundert erfolgte seine Erweiterung, im Jahre 1773 wurde er mit einer Mauer befriedet. Auch wenn die Juden bereits seit Ende des 13. Jahrhunderts, als Oldřich von Hradec vom König Václav II. das Recht erwarb, in der Stadt acht Judenfamilien anzusiedeln, in Jindřichův Hradec lebten, stammt der älteste erhalten gebliebene Grabstein in traditioneller Quadratform erst aus dem Jahre 1638. Zu den interessanteren von weiteren vierzig Steinmetzarbeiten aus dem 17.-18. Jahrhundert gehört ein ehelicher Grabstein in Form von Moses-Platten aus der Zeit von 1729 bis 1731, zwei Grabsteine mit dem Symbol der segnenden Hände (Priesterfamilie Kohen) aus den Jahren 1769 und 1772, von den jüngeren dann ein Grabstein mit einem Davidsstern aus dem Jahre 1809 (Jakutil, der Sohn von Šemuel Levit). Das jüdische Ghetto bildeten einige Häuser in der heutigen Školní-Straße (Schulstraße), an der Ecke zur Straße Kostelní (Kirchenstraße) entstand nach der Mitte des vorletzten Jahrhunderts eine Synagoge (heute Kapelle der Tschechoslowakischen Hussitenkirche) in ihrer Frontansicht mit gotischen Fenstern und einem romanischen Fries im Dachgiebel (Hausnummer 188/I).